Der zwischen Tigergasse und Lerchengasse liegende Tigerpark unterbricht die Pfeilgasse und sorgt so für Verkehrsberuhigung und Grün im dicht verbauten Gebiet. Dahinter befindet sich der von der Architektin Eva Weil geplante, 1988 errichtete Max-Böhm-Hof (Tigergasse 22).

1763 wird zwischen Lerchenfelder Straße und Josefstädter Straße die Allee Gasse angelegt, die 1862 nach dem Hausschild "Zum Tiger" (Haus Nr. 23) in Tigergasse umbenannt wird. Hier verbringt der spätere Holywood-Schauspieler Leon Askin (1907-2005) seine Kindheit und Jugendjahre, die "von den politischen Änderungen des Übergangs von der Monarchie zur Republik, von der Hinwendung des Vaters zum orthodoxen Judentum, von den ersten Erfahrungen mit Antisemitismus und immer wieder vom Theater" geprägt sind. Heute bestimmt die gemischte Verbauung mit josephinisch-biedermeierlichen Vorstadthäusern, späthistorischen Zinshäusern und Neubauten das Bild der Gasse.

Dort, wo sich heute der Tigerpark befindet, befand sich einst das erste Gemeindehaus von Altlerchenfeld. Später stand hier eine Fabrik (Tigergasse 20 / Lerchengasse 19), die dann abgebrochen wurde, um der Pfleilgasse Platz zu machen. Dann wurde eine Tiefgarage errichtet, auf dessen Dach 1995 der Tigerpark entsteht. Der rund 1.600 m² große Garten im dichtverbauten Gebiet fügt sich in die ruhigen Nebengassen, Plätze und Nischen ein. Das Grünjuwel wird von vielen Anrainerinnen und Anrainern wie ein Wohnzimmer genutzt.

Seit 1.7.2012, dem europäischen Nachbarschaftstag, gibt es in der ehemaligen, 120 m² großen Hundezone im Tigerpark auch einen Gemeinschaftsgarten (Urban Gardening). Gemeinsam bauen 25 urbane Gärtnerinnen und Gärtner in sieben Hochbeeten ihre Pflanzen an: Kräuter, Beeren, Erdäpfel, Paradeiser, Zucchini und andere Gemüse sowie alte Pflanzensorten und Rankgewächse. Sie gestalten so einen lebendigen Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und alle anderen Anwohnerinnen und Anwohner.