Warum wandern in der Stadt?

(c) Herbert Wagner (2014), Abend in der Donaustadt
(c) Herbert Wagner (2014), Abend in der Donaustadt

Staubige Pfade, steinige Wege, Berge und Wildbäche: das sind die Attribute, mit denen NATURFREUNDE in Verbindung gebracht werden. Warum aber nicht mit großstädtischen Skylines, versteckten Seitengassen, Hausdurchgängen, Brücken und alten Industrieanlagen?

Wir leben in einer bunten Stadt. Wir sind eine bunte Mischung von Menschen aus den unterschiedlichsten Winkel der Welt. Wir leben in den Vorstädten, in den Vororten und den ländlichen Randgebieten, wir genießen die Vorteile des städtischen Lebens, die soziale und kulturelle Infrastruktur und bleiben doch oft Fremde in der eigenen Stadt.

Denn wenn wir Abenteuerlust verspüren oder die Natur genießen wollen, dann zieht es uns in die Ferne, dann plötzlich fühlen wir uns eingeengt, so als hätte die Stadt keine Abenteuer, keine Entdeckungen. keine Natur zu bieten. Aber das alles gibt es in der Stadt: die abenteuerlichen Pfade und Wege, die großen, alten Parks und Gärten, die Strände und Uferpromenaden.

Nicht die Stadt, wir selbst engen uns ein! Und da hilft auch keine Flucht in die Berge oder in weite Länder! Wir haben verlernt, die faszinierende Stadtnatur vor der eigenen Haustüre, im eigenen Grätzel zu entdecken, in die Stadtwildnis einzutauchen.. Wir sind täglich eingesperrt in unsere "Kastln": untertags in den Büros, abends in unseren Wohnungen und den Weg dazwischen in fahrenden "Kastln", in U-Bahnen, Straßenbahnen, Autobussen oder gar in unseren Privatfahrzeugen. Wir verstellen uns so den Blick auf die Stadt, ihre Natur und ihre Schönheiten und nehmen uns die Möglichkeit, das wahre Wien zu erkennen. Eingesperrt und gehetzt verpassen wir unser Leben in der Stadt.

 

Es ist Zeit, die Persepektive zu ändern, uns die Ruhe und die Zeit für unsere Stadt, unser Leben zu nehmen! Urban Hiking ist eine gute Möglichkeit dazu! Die Gelegenheit, selbst in den dicht verbauten und stark bewohnten Gegenden Orte der Ruhe und Entspannung zu entdecken, aber auch Abenteuer zu erleben. Wir müssen dafür nicht in die Ferne, in die entlegensten Winkel schweifen. Die ganze Welt in ihrer Vielfalt liegt direkt vor unserer Haustür, wir müssen nur den Schritt hinaus wagen, unsere "Kastln" verlassen, die Augen und den Geist öffnen. Und uns Zeit nehmen, dann können wir Unglaubliches entdecken!