Der Faberhof (Pfeilgasse 42) wird 1927 nach Plänen des Architekten Wilhelm Peterle errichtet und am 5.6.1928 nach dem langjährigen Chef der Wiener Gewerberechtsabteilung Senatsrat Dr. Adolf Faber (1874-1928) benannt. Er engagiert sich als Gewerkschaftsführer für die Organisation und Vertretung der städtischen Angestellten und Bediensteten. Als führender Gewerbereferent macht er sich außerdem mit zahlreichen gewerbepolitischen Reformen einen Namen. Heute umfasst der unter Denkmalschutz stehende Wohnhof 15 Wohnungen. Im Mezzanin befindet sich ein Turnsaal des Arbeiterturnvereins, der auch von der benachbarten Schule genutzt wird. Zu den Wohnungen und zum Turnsaal führen zwei getrennte, straßenseitig gelegene Eingänge. Große Fenster aus Glasbausteinen, die im Mezzanin für viel Licht sorgen, und Klinker in der Sockelzone der Vorderfront prägen die Fassade des Eckhauses. Die oberen Stockwerke verfügen über Balkone, die an der Längsseite durch schlanke Säulen gegliedert werden. Sprossenfenster verleihen der Fassade zusätzlich Struktur. Den Brunnen im Hof schmückt die Plastik "Knabe mit Vogel" des aus Tirol stammenden Bildhauers Edmund Klotz (1855-1929).

(c) Michael Kranewitter (2011)
(c) Michael Kranewitter (2011)

Der in Ried im Innkreis geborene Architekt Wilhelm Peterle (1893-1959) studiert zunächst an der Technischen Hochschule Graz, wechselt 1913 an die Technische Hochschule Wien, wo er 1921 - nach geleistetem Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg - sein Studium abschließt. Er erhält eine Anstellung im Wiener Stadtbauamt, wo er vor allem mit der Errichtung von Wohnhausanlagen befasst ist. Als Anhänger der Gartenstadtbewegung plant er neben zahlreichen anderen Projekten die Siedlung "Am Tivoli".