[Start] Bahnhof Heiligenstadt [gerade] 12.-Februar-Platz (Ehrenhof Karl-Marx-Hof) [links] Heiligenstädter Straße (durch die Innenhöfe des Karl-Marx-Hofs bis Geistingergasse) [rechts] Rampengasse (Franz Ippisch-Steg | Döblinger Steg) [rechts] Klosterneuburger Straße [links] Adalbert-Stifter-Straße [rechts] Burghardtgasse [rechts] Wexstraße (Nr. 13: Gedenkstein in der Remise Bahnhof Brigittenau) [links] Klosterneuburger Straße (Nr. 99: Freiheitsturn) [rechts] Leipziger Straße [links] Anton-Kummerer-Park [gerade] Denisgasse (Nr. 39-41: Großmannhof) [links] Othmargasse [rechts] Kluckygasse [links] Georg-Schmiedl-Hof (Kluckygasse 16-18 | Hannovergasse 13-15) [links] Hannovergasse [rechts] Hannovermarkt [gerade] Johann-Böhm-Wohnhausanlage (Brigittaplatz 1-2) [links] Brigittaplatz (Brigittapark | Nr. 10: Magistratisches Bezirksamt Brigittenau | Nr. 11-13: Manfred-Ackermann-Hof) [rechts] Raffaelgasse [links] Wallensteinstraße [rechts] Streffleurgasse [links] Karajangasse (Nr. 16: Brigittenauer Gymnasium | Gedenkstätte des ehemaligen NS-Gefängnisses) [links] Rauscherstraße [gerade] Dammstraße [rechts] Pappenheimgasse [gerade] Hellwagstrtaße (Nr. 6: Gedenktafel) [links] Meldemannstraße (Nr. 27: ehemaliges Männerasyl) [gerade] Höchstädtplatz (Nr. 3: ehemalige KPÖ-Zentrale | Johann-Kopelnig-Denkmal) [rechts] Passettistraße (Winarskyhof: Stromstraße 36-38) [links rechts] Stromstraße [links] Gerlhof (Pasettistraße 39-45 | Vorgartenstraße 34-40) [links] Vorgartenstraße [gerade] Friedrich-Engels-Platz (Unterführung) [gerade] Kapaunplatz [links] Aignerstraße [links] Kornhäuselgasse [rechts] Forsthausgasse [links] Jägerstraße [gerade] Helgolandgasse [rechts] Lorenz-Müller-Gasse [links] Spielmanngasse (Vienna Nachwuchszentrum) [gerade] Dr.-Ellenbogen-Hof [rechts] Gaulhofergasse [links] Klosterneuburger Straße [rechts] Leipziger Straße [gerade] Spittelauer Steg [gerade] Bahnhof Spittelau [Ziel]

[km] 10,0

[Hm] [up] 55 [down] 55

[h] 3 [min] 00

Die Brigittenau ist von den zentrumsnahen Wiener Bezirken der wohl touristisch am wenigsten erschlossene und unbekannteste - ganz zu unrecht, denn er bietet einige Attraktionen und eine bunte Mischung von Urwüchsigkeit und moderner Urbanität. Ein Hike durch diesen Bezirk birgt also zahlreiche Überraschungen.

Der Weg startet beim Karl-Marx-Hof in Döbling und führt über den Donaukanal (Döblinger Steg) in die Brigittenau, die er quasi einmal umrundet, und der dabei an einigen historischen Gedenkstätten und modernen Gebäuden vorbeiführt. Der Weg endet wieder jenseits des Donaukanals beim Bahnhof Spittelau.

Vor 1850 gehören Brigittenau und Zwischenbrücken zu Niederösterreich. Durch die Eröffnung der Nordbahn 1837 wird die Gegend für Fabriken attraktiv, 1850 kommen die beiden Ortschaften zur Leopoldstadt. Durch die Donauregulierung 1870 bis 1875 setzt die Wandlung zum Großstadtviertel ein. Schnell werden die Rufe nach einem eigenen Bezirk laut. Lorenz Müller, Bäckermeister in der Brigittenau, lädt 1898 Bürgermeister Karl Lueger zu einer Aussprache ein. Am 29. März 1900 wird die Schaffung des 20. Bezirkes bestätigt. Bereits bei Bezirksgründung weist die Brigittenau einen hohen Anteil an jüdischer Bevölkerung auf. Der Erste Weltkrieg und der Zerfall der Monarchie bewirken enorme Flüchtlingsströme. In die Brigittenau kommen vor allem aus Galizien und der Bukowina geflüchtete Juden. Die meisten von ihnen leben in einfachen Verhältnissen, sind als Kleingewerbetreibende und Händler tätig. Die zweite große Gruppe an Zuwanderern, die den Bezirk Anfang des 20. Jahrhunderts entscheidend prägt, sind die Tschechen. Viele von ihnen arbeiten als Fabrikarbeiter, Schneider, Schuster oder Tischler. Die tschechischen Frauen kommen oft als Hausmädchen oder Dienstboten unter. Durch die Gründung der Tschechoslowakei 1918 setzt allerdings eine starke Rückwanderung ein. Heute ist von der tschechischen Brigittenau nur noch wenig übrig. Um 1900 ist die Brigittenau ein Zuwandererbezirk mit den entsprechenden Problemen. In Zwischenbrücken gibt es fast ausschließlich mehrgeschossige Arbeiterhäuser mit Kleinwohnungen. Der Wohnstandard ist niedrig, der Zins hoch. Um sich die Wohnungen leisten zu können, müssen die meisten so genannte "Aftermieter" oder "Bettgeher" aufnehmen. Zwischenbrücken verkommt zu einem armseligen Industrieviertel. Aber nach dem Ersten Weltkrieg wird mit dem Bau großer Wohnhausanlagen begonnen.