Das Palais Auersperg (ehemals Palais Rosenkavalier, Auerspergstraße 1) wird in den Jahren 1706 bis 1710 an der Stelle des Rottenhofs nach den Plänen der Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt für Hieronymus Capece de Rofrano errichtet. Der Mittelteil des Barock-Palais wird von 1720 bis 1723 nochmals verändert. Ab 1749 nutzt Joseph Friedrich Prinz von Sachsen-Hildburghausen das Palais Rofrano als Winterdomizil. Zwischen 1754 und 1761 finden hier in den Wintermonaten wöchentliche Musikveranstaltungen (Academien) statt. Leiter dieser Hauskonzerte ist Christoph Willibald Gluck. Es werden auch einige rauschende Fest für die höhergestellte Aristokratie veranstaltet, die sich größter Beliebtheit erfreuen. 1777 erwirbt Johann Adam Fürst Auersperg, ein Vertrauter des Kaiserpaars Franz Stephan und Maria Theresia, das Palais. Er setzt die Tradition musikalischer Veranstaltungen von gesellschaftlicher Bedeutung fort: unter anderem werden hier Idomeneo von Wolfgang Amadeus Mozart und Werke von Joseph Haydn aufgeführt. Zwischen 1827 und 1837 bewohnt Prinz Wasa samt schwedischem Königshof das Palais, nachdem ihm in seiner Heimat sein Erbe streitig gemacht worden ist. 1864 lässt Vinzens Fürst von Auersperg auf dem Gartengrundstück entlang der Lerchenfelder Straße ein Ballhaus errichten. Seine Witwe lässt bauliche Veränderungen an diesem Ballhaus vornehmen, um die Räumlichkeiten an das Geometrische Institut zu vermieten. Im Zweiten Weltkrieg wird das Ballhaus so schwer beschädigt, dass es abgetragen werden muss.

1878 übernehmen Franz Joseph Emanuel Fürst von Auersperg und seine Gattin Gräfin Wilhelmine Kinsky den Besitz. Sie organisiert mehrere Wohltätigkeitsveranstaltungen zu Gunsten der Vereinnigung zur Errettung verwahrloster Kinder: Theaterstücke und Konzerte, bei denen teilweise auch Aristokraten mitwirkten. Zwischen 1923 und 1935 sind das Bundesdenkmalamt und eine Filmgesellschaft im Palais eingemietet.


Während des Zweiten Weltkriegs bewohnt Christiane Croy, geborene Auersperg, mit ihrer Familie die oberen Räume des Palais. Dort halten sie auch Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer versteckt, woran eine Gedenktafel neben dem Haupteingang erinnert. 1944 wird im Palais Auersperg das "Provisorische österreichische Nationalkomitee" der Widerstandsgruppe O5 gegründet. 1945 wird das Palais von der Interalliierten Militärpölizei beschlagnahmt und als Hauptquartier genutzt.

1953 erwirbt Alfred Weiß, Chef von Arabia Kaffee, das Palais, lässt es um ein Restaurant, einen Wintergarten und Veranstaltungsräume erweitern und eröffnet ein Kaffeehaus mit 600 Sitzplätzen. Nach seinem Tod 1987 verkaufen die Erben das Palais. In der zweiten Jahreshälfte 2008 wird es erneut verkauft, diesmal über ein Bieterverfahren im Internet. Gegenwärtig werden die elf, bis zu eintausend Personen fassenden Säle des Palais für Bälle und andere Großveranstaltungen genutzt. Im Obergeschoß werden einige Räume als Büros genutzt.