Der bei den NATURFREUNDEN seit ihrer Gründung fest verankerte Naturschutzgedanke wandelt sich mit der Entwicklung der Industrialisierung zu einem sozialen Umweltschutz. Mitten im Zeitalter der rauchenden Schlote als Symbol des Fortschritts sprechen sich die NATURFREUNDE für die Errichtung eines sozialen Wald- und Wiesengürtels vor den Industriestädten als Erholungsgebiet für die Menschen aus. Gemeinsam mit dem Naturschutzbund fordern die NATURFREUNDE 1958 die Errichtung eines Nationalparks "Hohe Tauern" und stellen dafür ihren Grundbesitz im Gebiet des Hohen Sonnblicks zur Verfügung. 1971 verabschieden die NATURFREUNDE ein Aktionsprogramm mit drei Umwelt-Schwerpunkten: Schutz der Natur, Verbannung des Motors aus dem winterlichen Erholungsraum, freier Zugang zum Erholungsraum Wald und zu den Seeufern.

1980 erklären die NATURFREUNDE 11 km² in Kolm-Saigurn zum Nationalpark-Modellgebiet und errichten Gletscher-Erlebnis-Wanderwege und eine Nationalpark-Informationsstelle; Funktionärinnen, Funktionäre und Mitglieder sammeln 110.000 Unterschriften für die Errichtung des Nationalparks "Hohe Tauern".

1989 starten die NATURFREUNDE das Projekt "Landschaft des Jahres": alle zwei Jahre wird eine grenzüberschreitende Region von exemplarischer ökologischer Bedeutung zur "Landschaft des Jahres" erklärt. In Österreich sind dies bisher die Regionen Bodensee (1989), Neusiedler See (1990), Alpen (1995/96) und Böhmerwald (1999/2000).

1993 veranstalten die NATURFREUNDE am Halterbach in Wien erstmals eine Schulexkursion zum Thema "Gewässerpatenschaft". 1996 beginnt die Kampagne "Blaue Flüsse für Europa", die sich in erster Linie an unmittelbar betroffene Menschen richtet, die an einem Bach, Fluss oder See leben; sie werden motiviert, sich im Rahmen von Patenschaften für die Erhaltung möglichst naturnaher Gewässer einzusetzen. 2000 startet die internationale Kampagne "Grüne Wege in die Zukunft" mit dem Ziel, Natur und Kultur auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene zu vermitteln. Im Zuge dieser Umweltaktion wird im Frühjahr 2002 der groß angelegte "Kulturweg Alpen", ein aus einer Süd- und einer Nordroute bestehender, 1.700 Kilometer langer Treck, feierlich eröffnet.